Ausstellung

Ingrid Godon. Ich wünschte Open House

26. Februar – 15. März 2020

© Ingrid Godon, aus „Ich sollte“, erschienen im Mixtvision Verlag
© Ingrid Godon, aus „Ich sollte“

In einer Zeit des rasanten technologischen Wandels, in einer Welt des fortschreitenden Populismus, der Irrungen und Wirrungen zwischen Lüge und Aufklärung sowie der Angst vor Kriegen und Klimakatastrophen hat das Potenzial, das im individuellen Wünschen liegt, umso größere Beachtung verdient. Denn die Veränderung von Missständen fängt nicht mit angeeignetem Wissen oder bestimmten Fähigkeiten an, sondern zu allererst mit dem Wunsch, etwas verändern zu wollen. Deshalb hat das Museum Angewandte Kunst mit der Ausstellung Ingrid Godon. Ich wünschte in einen Möglichkeitsraum eingeladen, der nicht nur das Potenzial hatte, über die eigenen Wünsche zu reflektieren, sondern mit seinen gestalteten Atmosphären als Raum für Prozesse, Ereignisse und Diskussionen zur Teilhabe animieren wollte.

Die ausgewählten Illustrationen der international renommierten Künstlerin Ingrid Godon dienten hier als Ausgangspunkt für diese Reflexion; sie zeigten sich mal überlebensgroß, mal winzig klein. Zusammen mit Texten des vielfach ausgezeichneten Lyrikers Toon Tellegen öffneten Godons Bilder von Gesichtern ernster Kinder, wehmütiger Männer und nachdenklicher Frauen eine Tür für unsere Imagination. Während der gesamten Laufzeit verwandelte die für die Ausstellung konzipierte Klanginstallation sound 48H silence von d.o.o.r (Oona Kastner und Dirk Raulf) die Architektur des Museums in einen Klangkörper. Sie mündete am letzten Wochenende in einer 48-stündigen Live-Performance mit namenhaften internationalen Musiker*innen.

Kurator der Ausstellung: Thomas Linden

Zwischen den Wandillustrationen und Originalen der belgischen Künstlerin hat außerdem ein Angebot an Musik, Performances und Workshops Besucher*innen jeden Alters zum sinnlichen Erleben, Verweilen und Wandeln eingeladen. Das Museum Angewandte Kunst präsentierte sich als ein lebendiges und pulsierendes, aber auch stilles und kontemplatives Open House: El Barrio bot Konzerte, Livesets, ausgewählte Menüs, ein Popup-Kino und eine Barlandschaft. Die Create-Abteilung des Museums hat zu Performances aus den Bereichen Tanz und Spoken-Word sowie Workshops u.a. von der Bildungsstätte Anne Frank e.V. eingeladen.


Programm EL BARRIO

© María José Govea

Programm Create

© Julie Freichel

sound 48H silence

© Peter Wehowsky